Page 11 - Muhammad Leseprobe
P. 11

muªammad
           und die nachkommen abrahams hatten dies gedul det, denn ismaels
           zweite Frau war eine Verwandte von Jurhum gewesen. Dann kam
           eine Zeit, in der die Jurhumiten alle arten von Unrecht begingen,
           weshalb man sie schließlich aus der stadt vertrieb. Bevor sie gingen,
           verschütteten sie den Brunnen. ohne Zweifel war dies ein racheakt,
           aber möglicherweise hofften sie auch auf eine Wiederkehr, denn
           sie füllten ihn mit einem teil des tempelschatzes, Weihegaben der
           pilger, die sich über die Jahre in der Ka‘bah angesammelt hatten,
           und bedeckten ihn dann mit sand.
              ihren platz als die herren von Mekka übernahmen die Khu zâ-
              2
           ‘ah , ein arabischer stamm aus der Linie ismaels, der in den Jemen
           ausgewandert und später wieder in den norden zurückgezogen
           war. aber die Kuzâ‘iten machten keinen Versuch, das Wasser
           wiederzufinden, das ihrem ahn auf so wunderbare Weise gegeben
           worden war. seit jenen alten tagen hatte man in Mekka andere
           Brunnen gegraben, das gottesgeschenk war nicht länger eine Le-
           bensnotwendigkeit, und der heilige Brunnen geriet zu einer fast
           vergessenen Erinnerung.
              so hatten die Khuzâ‘ah teil an der schuld der Jurhumiten. auch
           in anderer hinsicht verdienten sie tadel: auf seiner rückreise von
           syrien bat einer ihrer  stammesführer die Moabiter, ihm einen
           ihrer götzen zu schenken. sie gaben ihm hubal. Er brachte ihn
           nach Mekka und stellte ihn in der Ka‘bah auf. Und hubal wurde
           Mekkas hauptgottheit.






















             2 Zur aussprache arabischer namen siehe anhang, s. 479.
                                        16
   6   7   8   9   10   11   12   13   14   15   16