Page 18 - Die Oasen des Imans_Leseprobe
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EINSTIEG IN DEN ISLAM
gäbe es niemanden, der nicht nach etwas besserem und schönerem Ausschau hält,
das er finden möchte.
Zu Leben und zu Bestehen ist ein göttliches Geschenk und Vermächtnis. Denn
niemand kann sich selbst in die Existenz rufen und sich ein Leben geben, wie er es
für sich wünscht. Dies deutet auf die bedingungslose Liebe Allahs hin, die Er für den
Menschen hat. Solange wir leben und denken können, müssen wir versuchen darin
Erfolg zu haben, Wissen über uns, die anderen und die Welt in der wir leben, anzu-
eignen. Zudem müssen wir Allah, hoch erhaben ist Er, in der rechtmäßigen Weise
erkennen und auf Seine, uns zugerichtete Liebe antworten. Alles in dieser Welt ist
im Prozess der Entwicklung und der Reifung, jedoch ist der Mensch jenes Wesen,
das sich dabei am schwierigsten tut. Die Aufgabe des Lebens bürdet einem jeden
schwere Lasten auf, die aber gemeistert werden können. Vielseitige Schwierigkei-
ten umringen den Menschen bei jedem Schritt, den er tut. Mit einem soliden Ge-
danken, ausreichendem Wissen und einer richtigen Lebenseinstellung ist es über-
haupt nicht schwierig, diesen Bedrängungen zu trotzen. Unser hoch erhabener Herr
Allah gebietet wie folgt:
Wahrlich, Wir haben den Menschen zu einem Stande des Kampfes erschaffen. (Quran 90:4)
Setzt der Mensch die Kräfte und die Fähigkeiten, die ihm von Allah gegeben
wurden, auf dem für sie gedachten Wege richtig ein, gibt es keine Schwierigkeiten
und Hindernisse, die er nicht überwinden könnte. Für jeden sind Aufgaben vorhan-
den, die er im Rahmen seiner Möglichkeiten und der bestehenden Umstände be-
wältigen kann. Wird die Lebensfreude geschützt, in der sich Glaube und Hoffnung
befinden, so kann in jeder Situation ein Weg zum Besseren und Schöneren gefun-
den werden. Besondere Beschenkungen und Segnungen unseres Herrn sind niemals
knapp, wenn sich gute Gesinnung und ernsthafte Anstrengung beim Menschen zei-
gen. Die Existenz Allahs, hoch erhaben ist Er, ist eine Quelle unendlicher Kraft und
Spiritualität für all jene, die sich auf sie stützen.
Der Mensch ist jemand, der sich der Unendlichkeit verschrieben hat. Seine wahre
Größe verbirgt sich in der Fähigkeit, sich in Richtung der Endlosigkeit zu entwickeln.
Anderenfalls ist der Mensch so beschaffen, dass er es kaum vermag, dem Hunger,
dem Durst, der Kälte, der Hitze, dem Schmerz und dem Leid standzuhalten. Wenden
wir unsere Aufmerksamkeit unserem Inneren zu, so flüstert uns eine aus den tiefsten
Tiefen zu kommen scheinende Stimme zu und versucht uns davon zu überzeugen,
dass wir nicht vergehen würden und unsterblich seien. Der Gedanke, zugrunde zu
gehen, ist nicht nur erschreckend, sondern erscheint wie etwas, das jenseits des Ver-
standes liegt. Der Mensch verspürt, glaubt an seine Unendlichkeit und daran, dass er
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