Page 14 - Die Oasen des Imans_Leseprobe
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Die Hindernismauer


                  von der Mitte des Spielfeldes zu dessen Seite rolle, fange
                  ich an die spielenden Kinder anzufeuern. Außerhalb des
                  Spiefeldes zu stehen bedeutet ja nicht aus dem Spiel zu
                  sein. Sowohl das Spiel als auch das Leben gehen weiter.

                      Außerdem war es nicht wichtiger, das Spiel nach sei-
                  nen Regeln zu spielen? Egal wo ich im Spiel oder auch
                  im Leben stehe, müsste es doch unbedingt etwas ge-
                  ben, das ich machen kann. Auch wenn ich am Rand des
                  Spielfeldes war, war ich eben auch dabei. Mit meinem
                  Jubel feuerte ich das Spiel an. „Auf, halte den Ball!“ „So
                  kannst du ein „Leben“ gewinnen, auf halte!“ „Oleeey...“

                      Zu den Regeln dieses Spieles gehörte auch das Ge-
                  troffenwerden. Ich spielte also dieses Spiel nach seinen
                  Regeln.

                      Ich drehe meinen Kopf und sehe jetzt den Balkon
                  unserer Wohnung, in der ich geboren und aufgewach-
                  sen bin. Meine Mutter, die jünger und bei besserer Ge-
                  sundheit als heute herausschaut, sucht mich unter den
                  Kindern. Ich weiß, sie würde mich jetzt nach Hause ru-
                  fen, „es ist zu spät meine Tochter, komm bitte“ würde
                  sie darauf bestehen. Wenn nicht, würde auch mein Va-

                  ter auf den Balkon kommen. Und da ist mein Vater. In
                  seiner üblichen scherzhaften Art hatte er den Weg ge-
                  funden, mich nach Hause zu rufen.
                      „Meine Tochter, wenn du willst können wir drau-

                  ßen ein Zelt aufbauen, was meinst du?“


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