Page 12 - Die Oasen des Imans_Leseprobe
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Die Hindernismauer
An diesem Morgen ging ich den Weg, den ich
früher, viel früher als Nachhauseweg benutzt hatte, als
würde ich eine Reise beginnen, eine Reise zu den ver-
gangenen Tagen, die ich hier erlebt hatte. Nicht ich
ging die Wege, sondern die Wege streiften an mir vor-
bei. Während ich mich meinem Wohnviertel näherte,
erhöhte sich mein Tempo. Ich erhöhte mein Tempo,
als ob ich wie in meiner Kindheit vor unserem Fenster
stehe und um meinen Durst zu stillen sage; „Mutter
kannst du mir bitte ein Glas Wasser reichen, ich habe
großen Durst?“ und dann an das Wasser gelange, das
ich hastig austrinke.
Mein Wohnviertel. Mein Wohnviertel, in dem sich
auf jedem Quadratmeter meine Erinnerungen verstek-
ken. Ich begann langsam meine Geschwindigkeit zu
reduzieren. Ich wollte die Straßen, auf denen die Jahre
sehr schnell vergingen, so überqueren, als wollte ich alle
meine Erlebnisse nochmals und nochmals erleben. Es
war hier, genau hier. Auf der grünen Wiese sah man
anstatt Gänseblümchen Beton und auf dem Beton rei-
henweise Autos.
Ja, aus der grünen Wiese, auf der wir in den kind-
lichsten Jahren unserer Kindheit Völkerball spielten, Seil
hüpften, die Picknickkörbe, die unsere Mütter uns ge-
füllt hatten, mit großem Hunger auspackten, war ein
Parkplatz geworden. Ich schaute auf den Beton, der die
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