Page 16 - Propheten Leseprobe
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22       die propheten i – von adam bis jesus
              Der heilige Prophet, Allâhs Segen und heil seien auf ihm, wurde
           einmal von seinen Gefährten, Friede sei mit ihnen, gefragt: „Wenn
           man uns nach dem Beginn der Schöpfung fragt, was sollen wir ant-
           worten?“ Der Prophet antwortete ihnen: „Sagt: Als erstes wurde der
           Geist Muªammads geschaffen, dann seine Seele, dann das Licht
           Muªammads, danach wurden die Feder und die tafeln geschaffen.
              nach alledem erschuf der Allmächtige den göttlichen thron aus
           einem grünen Juwel. Er hat siebzigtausend Zungen, und jede dieser
           Zungen rühmt den herrn in einer anderen Sprache. Dann erschuf
           Er einen zweiten grünen Stein, und Er bedachte ihn mit einem Blick
           Seiner göttlichen Majestät, wodurch dieser Stein zu Flüssigkeit wurde
           und zu sieden begann. Daraus erschuf Er das ganze Univer sum und
           setzte darüber den Wind.
              Danach nahm der herr Seinen Platz auf dem göttlichen thron ein
           und befehligte Sein Universum. Der thron war von Stolz erfüllt und
           begann, sich groß und wichtig zu dünken. nun liebt der herr nicht die
           Stolzen, also erschuf Er eine Schlange aus weißem Perlmutt mit Augen
           aus rotem rubin. Siebzigtausend Gesichter gab Er dieser Schlange, und
           jedes ihrer Gesichter hat siebzigtausend Zungen. Jede Zunge spricht
           siebzigtausend Sprachen, und alle zusammen lobpreisen sie den herrn.
           Da begriff der thron, daß dieses Wesen um ein Vielfaches wundervoller
           war als er selbst. Der herr ließ die Schlange sich zur hälfte um Seinen
           thron herumwinden, ihre andere hälfte schwang im freien raum. Der
           göttliche thron ist ein gewaltig großes Gebilde, zwischen jedem seiner
           Pfeiler besteht ein Abstand von dreißigtausend Jahren, wie ein Vogel
           fliegt. Doch im Verhältnis zur Gesamtgröße des Universums ist er den-
           noch nicht größer als ein ring, der in einer weiten Wüste verloren ist.
              Danach erschuf der Allmächtige vier Engel, die Seinen thron em-
           porheben und tragen sollten. Und am tage der Auferstehung werden
           es acht sein, so wie der Allmächtige im edlen Qur’ân gesagt hat: „Und
           die Engel werden zu Seinen Seiten sein, und acht werden den Thron deines Herrn
           ob ihnen tragen an jenem Tage.“ [Die Unvermeidliche, 69:17]
              Zunächst vermochten sie den thron nicht zu heben, da baten sie alle
           Engel, zusammenzukommen und ihnen beizustehen, doch selbst ihre
           gemeinsamen Anstrengungen konnten den göttlichen thron nicht um
           einen Zoll heben. Da sagte der herr: „Sprecht die Worte: lâ ªaula wa lâ
           quwwata illâ bi llâhi l-‘aliyyi l-‘a|îm: Es gibt keine Macht und keine Kraft
           zur Veränderung außer bei Allâh, dem Erhabenen, dem Gewaltigen.
           Und wie sie diese Worte sprachen, waren die vier Engel imstande, den
           thron zu heben. Es ist aber nicht bekannt, ob es die Engel waren, die
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