Page 12 - Propheten Leseprobe
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18       die propheten i – von adam bis jesus
           und Er sprach zur Feder: „Schreib!“ Die Feder fragte: „o mein herr,
           was soll ich schreiben?“ „Schreib das, was war und was sein wird.“
              Der heilige Prophet, Gott segne ihn und schenke ihm heil, sagte:
           „Am Anfang erschuf der herr die Feder aus einem Edelstein, und ihre
           Länge betrug fünfhundert Jahre. ihre Spitze war gespalten, wie es unse-
           re Schreibfedern sind, und aus ihr floß Licht, so wie aus unseren Federn
           tinte fließt. Das Ende der Feder war am göttlichen thron befestigt,
           und sie wurde den Engeln in die hand gegeben. Jeder Buchstabe, den
           sie damit schrieben, hatte die Größe des Berges Jabal Qâf, das heißt,
           er war von gewaltiger Größe.“
              Des heiligen Propheten Gefährte ‘Abbâs, möge Allâh mit ihm zu-
           frieden sein, berichtet: Zuerst erschuf der Allmächtige die Feder und
           die tafeln. Er sprach zur Feder: „Schreib!“ Die Feder fragte: „Was soll
           ich schreiben?“ „Schreiben sollst du das, was ist, was war und was sein
           wird“, befahl der herr. Allâh erschuf die tafeln aus weißem Perlmutt,
           und täglich ändern sie ihre Farbe dreihundertundsechzigmal.
              Wieder fragte die Feder: „Was soll ich schreiben?“ Der herr antwor-
           tete: „Schreib: lâ ilâha illâ llâh, muªammadun rasûlu llâh. Es ist kein Gott
           außer Allâh, Muªammad ist Allâhs Gesandter. – Wer mit Meiner Fü-
           gung zufrieden ist, wer standhaft Meine Prüfungen erträgt und dankbar
           ist für Meine Gunst, dessen name soll im Buch der Gerechten stehen.“
           Am Auferstehungstage wird Allâh der Allmächtige sie zusammen mit
           den Propheten auferwecken und ihnen den rang der rechtschaffenheit
           verleihen. Über die, die Seine Prüfungen nicht mit Geduld ertragen,
           die sich mit Seiner Fügung nicht zufriedengeben und die für Seine
           Gunst keinen Dank bekennen, hat Er gesagt: „Kaum, daß sie den Kopf
           erhoben, wähnten sie sich im himmel droben“ – das heißt, sie maßen
           sich Gottgleichheit an, und das ist Lästerung.
              Die Feder hub an zu schreiben, und was schrieb sie? Sie schrieb:
           „Das recht der Fürbitte ist den Propheten gegeben, das Wunderwirken
           den heiligen, Gottesliebe den Frommen und den Großzügigen das
           Paradies.“ Es sprach der herr zur Feder: „Schreib!“ „Was, o herr, soll
           ich schreiben?“ „Schreib: bismi llâhi r-raªmâni r-raªîm! im namen Allâhs,
           des Allerbarmers, des Allbarmherzigen.“ Die Feder schrieb den ersten
           Buchstaben der Basmala, das bâ’, und ein Licht trat aus diesem Buch-
           staben hervor, das noch den fernsten Winkel des Weltalls erleuchtete.
           Alles erstrahlte in diesem Licht. „Was ist dies für ein Licht?“ fragte
           die Feder. Da antwortete ihr der herr: „Dies ist das Licht, das ich der
           Gemeinde Muªammads, welche diese Buchstaben lesen wird, schenken
           will. Aus Meinem endlosen Schatz gebe ich ihnen dies Licht.“ Dann
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