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Vorwort des Autors                                             16

        man  annehmen  sollte,  dass  die  Menschen  alle  ihre  Möglichkeiten
        einigen  und  zur  Wahrheit  finden  würden  (denn  dies  ist  sowieso  nicht
        möglich),  ist  man  gezwungen  die  Gnade  zu  akzeptieren,  die  ALLAH,
        der  Gepriesene,  den  Menschen  hat  zukommen  lassen,  indem  ER  über
        die Propheten die Wahrheit verkünden ließ. Im Qur’an al-Karim wurde
        folgendes  Urteil  offenbart:  ››Wahrlich,  ein  Gesandter  aus  eurer
        Mitte ist zu euch gekommen; es schmerzt ihn sehr, wenn ihr unter
        etwas  leidet;  er  setzt  sich  eifrig  für  euer  Wohl  ein;  gegen  die
        Gläubigen ist er mitleidig und barmherzig.‹‹   10

        Einer der Gründe für die Sendung der Propheten ist die Aufhebung der
        Sorgen,  die  die  Menschheit  belastet;  und  die  Verkündung  des  Wesens
        des  Weges,  der  sie  im  Diesseits  wie  auch  im  Jenseits  zur  Errettung
        führt.  Sadruddin  Taftazani  (rh.a.)  sagt  hierzu:  „ALLAH,  der
        Gepriesene,  hat  den  Menschen  Propheten  gesandt,  damit  diese  den
        Menschen  die  Angelegenheiten  offenbaren,  die  bezüglich  der
        diesseitigen  und  jenseitigen  Obliegenheiten  für  sie  ein  Bedürfnis
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        darstellen.“  Außerdem ist es eine Tatsache, dass die Menschen kein
        Recht für eine eventuelle Entschuldigung haben, die da lauten könnte:
        „Es  gab  keinen,  der  uns  zum  Glauben  an Allah  und  zur  Dienerschaft
        nur ihm gegenüber eingeladen hat“. Denn es heißt im Qur’an al-Karim
        in  einem  Urteil  dazu:  ››(Es  sind)  Gesandte,  Überbringer  froher
        Botschaften und Warner, so dass die Menschen nach den Gesandten
        kein  Argument  gegen  ALLAH  haben.  Und  ALLAH  ist  Allmächtig,
        Allweise.‹‹  12

        In einer anderen Aya heißt es: ››Und dein Herr würde nie die Städte
        zerstören,  ohne  zuvor  in  ihrer  Mitte  einen  Gesandten  erweckt  zu
        haben,  der  ihnen  Unsere  Verse  verliest;  noch  zerstörten  Wir  die
        Städte, ohne dass ihre Bewohner (zuvor) gefrevelt hätten.‹‹    13

        Gerechtigkeit  bedeutet,  gemäß  den  offenbarten  Geboten  ALLAHs  zu
        handeln.  Willkür  hingegen  ist,  sich  den  Urteilen  der  Menschen
        anzuschließen, die ihren Ursprung in der egoistischen Gier und in den
        rein persönlichen Neigungen haben.






        10  Sura at-Tauba: Vers 128
        11  Sadruddin Teftazani-“Scharhu’l Aqida”-Istanbul: 1980 Dergah Verlag, S.294 .
        12  Sura an-Nisâ: Vers 65
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          Sura al-Qasas: Vers 59
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