Page 6 - Die Oasen des Imans_Leseprobe
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Das İstikhāra Gebet

           Man  fing  einen  Vogel  und  lies  diesen  wieder  fliegen,
           während man die Absicht für eine bestimmte Tat fasste,
           die man zu tun beabsichtigte. Flog der Vogel nach Rechts,
           glaubte man, dass die beabsichtigte Tat glückbringend sei.
           Flog der Vogel jedoch nach Links,  so glaubte man,  dass
           die Tat Pech bringen würde. Kam man nach Anwendung
           dieser Methode auf das Ergebnis, welches als auf Unglück
           hinweisend interpretiert wurde, so unterlies man die Tat
           und  entschied  sich  (beispielsweise),  nicht  auf  die  ange-
           strebte Reise aufzubrechen.
           So  hielt  dieser  Glaube  oftmals  die  Menschen  davon  ab,
           etwas nützliches zu tun.

           Nach der Überlieferung von Abu Huraira hat der Prophet
           (sas) folgendes gesagt:









                                      ِ
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           Es gibt kein schlechtes Omen   (  َ ةر يط). Das Beste diesbezüglich ist
                                     ََ
           al-Fa’l . Die Anwesenden fragten: ‚O Gesandter Allahs! Was
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             Das Wort bezeichnet ursprünglich wohl das oben beschrieben Verfahren, anhand des
           Vogeflugs das Schicksal zu erfragen. Es wird jedoch meist benutzt für, etwas als schlechtes
           Omen zu betrachten, z.B. Namen von Personen, Orten oder ähnliches. (Übers.)
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             Ungefähre Bedeutung: Etwas als gutes Zeichen anzusehen
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