Page 5 - Perle Leseprobe
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die kostbare perle im wissen des jenseits
               Erde decke, während er sich zwischen beiden befinde.“
               Deswegen befragte man auch Ka‘b al-Aªbâr, Gott sei
               ihm gewogen, über den Tod, und er sagte: „... wie ein
               Zweig mit Dornen, der in das innere eines Menschen
               hineingebracht worden ist; und da zieht ihn ein Mensch,
               der Kraft hat, heraus, schneidet dann davon ab, was er
               kann, und läßt zurückbleiben, was zurückbleibt.“ Und er,
               auf dem der Friede sei, sagte: „Wahrlich, ein einziger To-
               deskampf ist tiefgehender als dreihundert Schwertstöße.“
               Dabei trieft dann seine Stirn von Schweiß, seine Augen
               gehen auseinander, seine Rippenseiten heben sich, sein
               Atem beschleunigt sich, und seine Hautfarbe wird gelb.
               Als ‘Â’ischa, Gott sei ihr gewogen, den Gesandten Gottes,
               den Gott segne und ihm Heil spende, in diesem Zustande
               sah, während er auf ihren Schoß umsank, sprach sie mit
               zurückgehaltenen Tränen die Verse:
                 „Mit meiner Seele kauft’ ich gern dich los; doch welch
               Entsetzliches hat dich erfaßt, und welcher Schmerz hat
               dich erregt?
                 nicht haben dich berührt die Geister je vordem, auch
               kanntest keinen Schrecken du, der dich herabgesetzt.
                 Was hab’ ich nun in dein Gesicht zu schau’n, das gleich
               ist einer Färbung, die verwässert wurde?“
                 nun beginnen Seelenängste, die sein Gesicht beim
               Sterben der Schwere dessen wegen verändern, was ihm
               an Unglück widerfahren wird. Wenn dann seine Seele
               zum Herzen gedrängt worden ist, ist seine Zunge stumm,
               sie kann nicht sprechen; es kann auch keiner sprechen,
               während die Seele in seiner Brust zusammengehalten ist,
               und zwar aus zwei Ursachen. Die eine von ihnen ist, daß


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