Page 4 - Perle Leseprobe
P. 4

2. Der Aufstieg der Seele

                 arauf stellt Gott, der Erhabene, es in die irdische
                 Welt für die Tage seines Lebens, bis es sein be-
         Dgrenztes Ziel, den ihm zugezählten Unterhalt
         und die ihm zugeschriebenen Lebenszüge vollkommen
         erschöpft hat. Wenn nun sein Geschick, und zwar das
         irdische Sterben, herannaht, alsdann sendet Er vier Engel
         auf ihn herab: ein Engel zieht die Seele heraus aus seinem
         rechten Fuße, ein Engel zieht sie heraus aus seinem lin-
         ken Fuße, ein Engel zieht sie heraus aus seiner rechten
         Hand, und ein Engel zieht sie heraus aus seiner linken
         Hand. Manchmal enthüllt sich dem Sterbenden die Gei-
         stermacht, bevor er noch röchelt, und dann sieht er jene
         Engel nach der Wirklichkeit, die er kennt, nicht nach dem
         Verhältnis, dem sie von ihrer Welt her angehören; und
         da erzählt er, wenn seine Zunge noch frei ist, von ihrem
         Dasein oder dem Dasein einiger derselben.
           Oft auch erzählt er sich selbst wieder, was er gesehen
         hat; und da meint man, daß das etwas sei, was der Satan
         mit ihm mache, und dann schweigt er, bis seine Zunge
         gebunden ist, während sie jene aus den Fingerspitzen
         und Zehenspitzen herausziehen. Die Seele entschleicht,
         wie der Tropfen dem Schlauche entschleicht; der Geist
         des Sünders jedoch entschleicht wie der Bratspieß aus
         durchnäßter Wolle. So erzählte der Herr des Gesetzes,
         Mohammed, Gott segne ihn und spende ihm Heil: „Und
         der Tote glaubt, daß sein Leib mit Stacheln angefüllt
         sei; und daß seine Seele gleichsam durch ein nadelöhr
         hinausziehe; und daß der Himmel sich gleichsam auf die


                                  1





          © 2008 spohr publishers limited, dali, cyprus
   1   2   3   4   5   6   7   8   9