Page 14 - Wie_gewöhne_ich_mein_kind_an_das_gebet_Leseprobe
P. 14
WIE ENTWICKLE ICH DEMUT IM GEBET?
Experten der Pädagogik äußern, dass ein Kind in den ersten Jah-
ren seines Lebens mehr lernt und versteht, als sich Eltern vor-
stellen können. Denn je jünger ein Kind ist, desto eher nimmt es
eine Gewohnheit an. Pädagogen sind sich einig darüber, dass
neunzig Prozent des Lernprozesses der Tarbiya eines Kindes in
den ersten fünf Jahren abgeschlossen ist.
Denn in dieser Phase sind Kinder dazu geneigt, ihre Eltern zu-
friedenzustellen. Ein Kind in diesem Alter ist stets um das Lob
seiner Eltern für seine Taten und Handlungen bestrebt und
strengt sich an, um von ihnen diese Art von Äußerungen des
Lobs zu hören. Demnach stellt dieser Altersbereich anerkann-
terweise eine wichtige Phase dar, die für die Erziehung des Kin-
des optimal genutzt werden sollte, um das Kind in eine positive
Richtung zu weisen.
Ibn Al-Jawzi sagte im Hinblick auf diesen Punkt: „Die zäheste
Förderung ist jene, die in der Kindheit unternommen wird.
Wenn das Kind hingegen außer Acht gelassen wird und es eine
Wesensart annimmt und auf der Grundlage dieser Wesensart
aufwächst, gestaltet es sich schwierig, das Kind von dieser We-
sensart zu entwöhnen, nachdem es sich gewöhnt hat.“
Ein Dichter sagte:
Wenn du die nassen Zweige geradebiegst, werden sie gerade
sein.
Wenn du aber das (trockene) Holz geradebiegen willst, lässt es
sich nicht biegen.
Dem Kind in kleinen Schritten ein gutes Benehmen beizubringen,
wird sich nutzbringend erweisen,
Wohingegen dem Alten die Lehre des Benehmens nichts nützen
wird.
16