Page 6 - Die Oasen des Imans_Leseprobe
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7 | A d e l   F a t h i   A b d u l l a h

          euch  der  beste  zu  meiner  Frau  (oder:  zu  meinen  Angehöri-
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          gen).“   Er  stellte  ein  eigenhändiges  Beispiel  für  einen  guten
          Ehemann dar. Er war sehr barmherzig gegenüber seinen Frau-
          en. Er kannte die Gewohnheiten seiner Gattinnen gut und er-
          füllte ihre Bedürfnisse auf gerechte Art und Weise. Er behan-
          delte  sie  weder  rücksichtslos  noch  grob.  Er  war  kein  Tyrann
          und Unterdrücker. Vielmehr war er ein Wegweiser, ein Beispiel
          der  Barmherzigkeit,  und  damit  die  größte  Gabe,  die  der
          Menschheit je zuteilwurde. Er war ein  sanftmütiger und liebe-
          voller Mensch, der ein sehr weiches Herz besaß. Während er
          selbst seinen  Feinden gegenüber gnädig war, wie konnte er es
          nicht  seinen  Freunden  gegenüber  sein?  Zu  keinem  Zeitpunkt
          erhob  er  seine  Hand,  um  einen  Sklaven  oder  eine  Frau  zu
          schlagen. Stets vermied er Worte, die die muslimischen Män-
          ner und Frauen kränken würden. Denn er verachtete die Nie-
          derträchtigkeiten. Er hasste Beleidigungen und Schamlosigkeit.
          Er kümmerte sich gern um die Angelegenheiten seiner Familie.
          Wenn der Gebetsruf ertönte, verließ er leise seine Wohnung.
          Er  benachteiligte  niemanden.  Er  berücksichtigte  die  Rechte
          seiner Gattinnen in gebührender Weise. Was die gerechte Be-

          handlung aller Ehefrauen betraf, etablierte sich Muhammed 
          als größtes Vorbild. Wie konnte er sie auch nicht gerecht be-
          handeln?  Bekanntlich  sagte  er:  „Jene,  die  gerecht  handeln,
          befinden sich auf den lichterfüllten Podesten zur Rechten von
          Ar-Rahman  -  und  beide  Seiner  Yads  (wörtlich:  Hände)  sind
          rechts/eine  Rechte  -  Sie  sind  jene,  die  solange  sie  das  Ober-
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          haupt ihrer Regierungen und Familien sind, gerecht handeln.“


          1 Ibn Maja, Nikah, 50; Darimi, Nikah, 55.
          2 Muslim, Imarah 18. In der Version bei An-Nasai kommt der Wortlaut >>[...] und beide
            Seiner Hände nicht rechts/eine Rechte...<<. nicht vor.
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