Page 6 - Die Oasen des Imans_Leseprobe
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euch der beste zu meiner Frau (oder: zu meinen Angehöri-
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gen).“ Er stellte ein eigenhändiges Beispiel für einen guten
Ehemann dar. Er war sehr barmherzig gegenüber seinen Frau-
en. Er kannte die Gewohnheiten seiner Gattinnen gut und er-
füllte ihre Bedürfnisse auf gerechte Art und Weise. Er behan-
delte sie weder rücksichtslos noch grob. Er war kein Tyrann
und Unterdrücker. Vielmehr war er ein Wegweiser, ein Beispiel
der Barmherzigkeit, und damit die größte Gabe, die der
Menschheit je zuteilwurde. Er war ein sanftmütiger und liebe-
voller Mensch, der ein sehr weiches Herz besaß. Während er
selbst seinen Feinden gegenüber gnädig war, wie konnte er es
nicht seinen Freunden gegenüber sein? Zu keinem Zeitpunkt
erhob er seine Hand, um einen Sklaven oder eine Frau zu
schlagen. Stets vermied er Worte, die die muslimischen Män-
ner und Frauen kränken würden. Denn er verachtete die Nie-
derträchtigkeiten. Er hasste Beleidigungen und Schamlosigkeit.
Er kümmerte sich gern um die Angelegenheiten seiner Familie.
Wenn der Gebetsruf ertönte, verließ er leise seine Wohnung.
Er benachteiligte niemanden. Er berücksichtigte die Rechte
seiner Gattinnen in gebührender Weise. Was die gerechte Be-
handlung aller Ehefrauen betraf, etablierte sich Muhammed
als größtes Vorbild. Wie konnte er sie auch nicht gerecht be-
handeln? Bekanntlich sagte er: „Jene, die gerecht handeln,
befinden sich auf den lichterfüllten Podesten zur Rechten von
Ar-Rahman - und beide Seiner Yads (wörtlich: Hände) sind
rechts/eine Rechte - Sie sind jene, die solange sie das Ober-
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haupt ihrer Regierungen und Familien sind, gerecht handeln.“
1 Ibn Maja, Nikah, 50; Darimi, Nikah, 55.
2 Muslim, Imarah 18. In der Version bei An-Nasai kommt der Wortlaut >>[...] und beide
Seiner Hände nicht rechts/eine Rechte...<<. nicht vor.