Page 2 - Tafsir Tabari Erläuterung der Sura al-Fatiha (Leseprobe)_Leseprobe
P. 2

Über den Autor:

          Abū Ǧaʿfar Muḥammad b. Ǧarīr aṭ-Ṭabarī war ein bedeutender Koranexeget,
          Historiker und Rechtsgelehrter. Er war persischer Abstammung und wurde im
          Jahre 839 n. Chr. in Tabaristan (heutige iranische Provinzen Māzandarān und
          Golestan) geboren und starb im Jahre 923 n. Chr. in Bagdad. Er stammte aus
          einer wohlhabenden Familie, sodass er sich ganz dem Wissenserwerb widmen
          konnte. Er kannte im Alter von sieben Jahren den gesamten Koran auswendig
          und mit zwölf Jahren begab er sich auf Wissensreise in die Wissenszentren in
          Ägypten,   Syrien,   Bagdad,   Kufa   und   Basra.   Er   studierte   bei   zahlreichen
          Großgelehrten und er wollte auch bei Aḥmad b. Ḥanbal studieren, doch er starb
          kurz  nach seiner  Ankunft nach Bagdad. Nachdem er die  schafitische  und
          malikitische Rechtsschule intensiv studiert hatte und sogar zehn Jahre lang als
          Mufti der Schafiten wirkte, hatte er gegen Ende seines Lebens seine eigene
          Rechtsschule entwickelt. Dies führte in Bagdad, der damaligen Hochburg der
          hanbalitischen   Gelehrsamkeit,   dazu,   dass   er   stark   angefeindet   und   dazu
          gezwungen   wurde,   die   letzten   Tage   seines   Lebens   unter   Hausarrest   zu
          verbringen. Seine Rechtsschule hat sich letztendlich nie durchgesetzt, sodass
          schriftliche  Abhandlungen   deren   letzte   Zeugnisse   sind.   Seine   Stellung   als
          Koranexeget (Mufassir)  jedoch und sein Korankommentar Ǧāmiʿ  al-Bayān
          (auch bekannt unter Tafsīr aṭ-Ṭabarī) ist unter allen Gelehrten unstrittig. So
          bezeichnet ihn Imām as-Suyūṭī als „das Haupt der Koranexegeten überhaupt“ 1
                                .
          (Raʾs al-Mufassirīn ʿAlā al-Iṭlāq) aṭ-Ṭabarī verstarb am Abend des 26. des
          Monats Šawwāl im Jahre 310 n.d.H. (923 n. Chr.) und an seinem Totengebet
          nahm eine große Menschenmenge teil. Er hinterließ zahlreiche Schüler und
          Werke,   von   denen   uns   ein   Teil   erhalten   geblieben   ist.   Möge  Allah   (der
          Erhabene) sich seiner erbarmen.



          1  Ǧalāluddīn as-Subkī im Ṭabaqāt al-Mufassirīn S. 82.

                                   2
   1   2   3   4   5   6   7