Page 7 - Die Oasen des Imans_Leseprobe
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Imam Abū Ĥanīfa


             Generationen die Glaubensansätze des Islam systematisiert. Diese
             Systematisierung diente dazu alle wichtigen Punkte, an welche der
             Muslim  glauben soll, in einem Text zu sammeln. Zweitens, um
             auf die Irrlehren zu antworten.
                 Die ersten Gelehrten, die diese Wissenschaft, welche man
             ‘Ilm al-‛Aqīda oder ‘Ilm al-Kalām nennt, aus der Sicht der Ahlu
             Sunna gepflegt haben, waren Imām Abū Ĥanīfa (gest. 148 n.H.)
             und Imām ash-Shāfi‛ī (gest 204. n.H.). Nach Ihnen kamen eine
             Reihe von großen Gelehrten wie z.B. Imām al-Ash‛arī (gest. 324
             n.H.), Imām al-Maturīdī (gest. 333 n.H.), Imām al-Baqillānī (gest.
             402 n.H.), Imām Ibn Fūraq (gest. 406 n.H.), Imām al-Ĥaramayn
             (gest. 478 n.H.), Imām al-Ghazalī (gest. 505 n.H.), Imām ar-Rāzi
             (gest. 606 n.H.), Imām an-Nasafī (gest. 537 n.H.), Imām at-
             Taftazanī (gest. 793 n.H.) und hunderte andere Namen, welche
             diese Wissenschaft mit ihren Schriften geprägt haben.
                 Das vorliegende Buch gehört zu den frühsten Schriften über
             die ‛Aqīda der Ahlu Sunna.


             Über den Autor und das Buch
             Abū Ĥanīfa an-Nu‛mān b. Thābit b. Zutā war ein Tābi‛ī (die
             Nachfolger der Gefährten  des Propheten  ). Er wurde im Jahr
             80 n.H. in Kufa geboren. Er sah in seiner Kindheit den Gefähr-
             ten Anas b. Malik und man sagt, dass er anderen Gefährten des
             Propheten  in seiner Jugend begegnet ist. 1
                 Imām al-Ĥārithī überlieferte, dass der Grund dafür, warum
             Imām Abū Ĥanifa anfing, sich mit den islamischen Wissenschaften
             zu beschäftigen, ein Treffen mit dem großen Imām ash-Sha‛bī
             war, welcher in ihm die Klugheit und Begabung spürte. Er emp-
             fahl ihm die Sitzungen der Gelehrten öfters zu besuchen, da sich

             1   Imām Ali al-Qārī, 1998, S. 6.


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